Auch einige Gäste ließen sich beim Saderlacher Heimattreffen in Görwihl zum Tanz mit den Trachtenkindern überreden. Görwihl (kss) "Die Geschichte Saderlachs ist abgeschlossen - wir sind Träger einer Vergangenheit". Mit diesen deutlichen Worten begleitete Johann Burger, seit 20 Jahren Vorsitzender der Saderlacher, den Festakt zur 270-Jahr-Feier seiner Heimatgemeinde. Für die ehemaligen Saderlacher gäbe es keine Zugehörigkeit zu dem heute existierenden Ort mehr, so Burger weiter. Daher sei es an den Anwesenden, zu entscheiden, wie lange Saderlach noch lebe. Er selbst glaube an eine 300-Jahr-Feier, aber wie viele Menschen sich dann noch um das von ihm entworfene und im Jahr 1995 errichtete Denkmal in Görwihl versammeln würden, wage er nicht zu prognostizieren. Burger nannte diese 270-Jahr-Feier ein Fest des Schauens, und in der Tat konzentrierte sich ein bedeutender Teil des Festprogramms auf die Zur-Schaustellung von Bilddokumenten aus der wechselvollen Geschichte des Banater Alemannendorfes Saderlach. Über einen Monat hatte Johann Burger an der Ausstellung gearbeitet, die am Freitag Abend eröffnet wurde und nun bis zum 19. Oktober in Görwihl zu sehen sein wird. Ein weiterer Höhepunkt dieser Rückschau auf das Heimatdorf waren für die rund 250 Gäste des Treffens die Filmvorführungen von der 200-Jahr-Feier von 1937, die auf DVD vorliegt, zusammen mit dem Mitschnitt einer typischen Hochzeit aus dem Banat. Dieser "schöne, aber auch nachdenklich stimmende Rückblick auf die Vergangenheit", wie Görwihls Bürgermeister Carsten Quednow die Darstellung der Zeugnisse aus der Geschichte Saderlachs nannte, wurde beim Festakt am Samstag Abend ergänzt durch das kulturelle Programm im zweiten Teil des Abends. Matthias Eisele, der durch diesen Teil des Programms führte, verglich die Ausstellung mit einem Spiegel der eigenen Jugend, und diesen Spiegel hielt er der Festgemeinde nochmals in einem von mehreren rezitierten Gedichten vor. Zum Auftakt des Festaktes hatte die Kindertanzgruppe der Trachtengruppe Görwihl nach mehreren eigenen Tänzen die Gäste zum Mittanzen aufgefordert, und zum Ausklang des Abends spielte das Duo "Popcorn" zum Tanz auf. Die Gäste ließen sich nicht zweimal bitten, und gleich beim zweiten Titel herrschte ein ziemliches Gedränge auf der Bühne der Hotzenwaldhalle. "Ich wünsche mir noch mehr Zusammengehörigkeit, noch mehr gemeinsames Tun", hatte Johann Burger in seiner Festansprache erklärt, und in die Runde der gut gefüllten Görwihler Halle schauend hatte er angefügt, "ihr seid alle da - es ist immer noch möglich."
Ausstellung und Organizator: Hans Burger, HOG Vorsitzender
Ausstellung 2007
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Bilder von Franz Eisele (203)