Bilder der Zeng - Mühle
 
  
  
 
  Es gab in der Ortschaft auch einige kleinere Getreidemühlen mit Motor, Hammerschroter für Tierfutter. Jede Familie hatte einige 
  Schweine, Kühe und Geflügel. Dazu brauchte man Schrot aus Mais, Gerste und anderen Körnern.
  Eine kleine Getreidemühle war in dem heutigen Gebäude, als „Hambar“ bekannt.  (Hambar = Getreidespeicher, Scheune, Schuppen)
 
 
  gesammelt von Franz Eisele (203)
  Januar 2022
 
 
  Die Marosch bei Saderlach 
 
 
  Die Tür auf der rechten Seite war der Eingang zur Getreidemühle mit Hammerschroter
 
  
 
   grünes Buch Saderlach, Seite 35:  Bild  “Wassermühlen an der Marosch(1930)“
  Auch Saderlach hatte solche Mühlen, die vor vielen Jahren abgebaut wurden.
 
  
 
  Nach 1990 wurde die Mühle mit verschiedenen Müllern (aus Felnac) eine Zeitlang weitergeführt. Heute ist sie geschlossen.
  Die zweite Mühle  am Westende der Ortschaft, auf der linken Seite der Straßgasse in Richtung Bodrog  (Nr. 426) gehörte Andreas 
  Zeng. Im Jahr 1938 wurde noch dazu gebaut. Sein Schwiegersohn, Sepp Gruber, gelernter Müller, hatte einen neuen Motor eingebaut 
  und die Mühle bis 1943 geleitet. Die Mühle hatte zwei Walzenmahlstühle, einen Antrieb mit Dieselmotor und das Mehl war sehr gut. 
  1946 nach Andreas Zengs Tod führten zwei rumänische Mühlenarbeiter die Mühle bis zur Enteignung 1948 weiter. Nach 1948, nach 
  der Verstaatlichung, wurde die ganze Mühle, mit jeder Schraube, von den Russen abgebaut und nach Russland transportiert.
  Das Gebäude wurde von der Kollektiv als Getreidespeicher benutzt. Nach 1990 wurde das Gelände an die Baptistische Kirche 
  verkauft und abgerissen.
 
 
  1981 - Antrieb mit Elektromotor
 
  
  
 
  Badetag im Kühlwasser-Basin 
 
 
  Die letzten Müller: Franz Eisele (307) und Josef Gruber (12) (etwa 1974)
 
  
  
 
  1956:  Franz Eisele (307) war Leiter der Mühle und Mühlenmechaniker, zuständig für den 
  Motor und Mechanik in der Mühle, anbei die Söhne Josef (403) und Franz (203)
 
  
  
  
 
   Die neue Mühle hatte 3 Walzenstühle und war bestens geeignet gutes Weißmehl zu erzeugen. Das Wahlgut bestand 
  hauptsächlich aus Weizen. Die Qualität des Weißmehls war sehr gut. Dies hatte sich in den umliegenden Ortschaften 
  schnell herumgesprochen und die Mühle war somit immer voll ausgelastet. Angetrieben wurde die Mühle durch einen 
  Einzylinder-Zweitakt- Diesel (Schiffsdiesel) Motor, liegend, mit riesigem Schwungrad und großem Wasserbassin zur 
  Kühlung des Motors. (Baujahr 1930, Fa. Ganz Diesel Budapest). Neben den drei Weißmehlwalzenstühlen wurde auch 
  eine Maismehlwalze dazu gebaut, etwa 1963, welche durch die niedrige Motorleistung nur abwechselnd betrieben 
  wurde. So wurde ca.1965 ein Zweizylinder-Dieselmotor aus der alten, geschlossenen Mühle aus Galscha-Schiria 
  (Hellburg), eingebaut. 
  In guten Zeiten waren bis zu 6 Angestellte in der Mühle beschäftigt.
   Im Jahre 1948 wurden alle privaten Betriebe verstaatlicht, die Mühlen enteignet und in die Staatliche 
  Mühlengemeinschaft des Kreises Arad aufgenommen. Viele wurden ganz geschlossen. Die Mühle der Familie 
  Mühlbach wurde verstaatlicht.
   Auch in der kommunistischen Zeit kamen Bürger aus der ganzen Umgebung wegen dem guten Ruf der Mühle nach  
  Saderlach, um ihren Weizen mahlen zu lassen. Es gab Zeiten da wurde sogar an Sonntagen gearbeitet. Der Bedarf war 
  groß, da die meisten Arbeiter der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG = Kollektiv) in Naturalien 
  (Weizen, Mais) entlohnt wurden. 
  Im Jahre 1981 wurde der Antrieb auf Elektromotor umgestellt.
  Angestellte im Jahre 1956 waren:  Franz Eisele (307), Josef Gruber (12), Bunai (Arad),Josef Schleff (301), Winkler
 
 
  Das alte Wassermühlenhaus wurde an die neue Mühle angebaut und als Speicher verwendet. 
 
 
   
 
 
   
 
 
   Problematisch ist der Betrieb von Wassermühlen in Gegenden, in denen es regelmäßig im Winter zu anhaltendem Frost 
  kommt, da zu Zeiten, in denen das Fließgewässer vereist ist, ein Wassermühlenbetrieb nicht möglich ist. Dies war auch an 
  der Marosch zutreffend, in sehr kalten Wintern war die Marosch oft vereist. 
   Die Wassemühlen auf der Marosch waren mit horizontalen Wasserrädern unterschlächtig angetrieben. Das bedeutet, dass 
  das Wasser das Rad von unten antreibt. Unterschlächtige Wasserräder eignen sich besonders für geringe Gefälle, wie es auch 
  bei der Marosch war. Sie führte viel Wasser und floss langsam.
    Weil der Fluss immer näher an die Ortschaft kam und einige Häuser am Flussufer dem Wasser zum Opfer fielen, beschloss 
  die Gemeinde Mitte der 30-er Jahre eine Umleitung des Flusses. Dadurch mussten auch die Wassermühlen weit außerhalb 
  der Ortschaft festgemacht werden.
    Mit zunehmender Industrialisierung und neuer Mühlentechnik wurden die Wassermühlen aufgegeben und neue Mühlen mit 
  Verbrennungsmotoren oder Dampfmaschinen errichtet. Dies war auch in Saderlach der Fall. Eine der letzten Wassermühlen 
  gehörte der Familie Mühlbach (Nr. 460, 269), die ca. 1937 eine neue Mühle an der Hauptstraße (Straßgasse Nr. 304) 
  errichtete. Das Haus der Wassermühle wurde als Getreidespeicher an die neue Mühle angebaut.
 
 
   
 
 
  In der Landkarte aus dem Jahre 1769 sind die Wassermühlen auf der Marosch eingezeichnet
  (Josephinische Landesaufname, Temeschwarer Banat 1769-1772)
 
  
 
    Da die Ortschaft bündig am linken Flussufer der Marosch gebaut wurde, konnte man, dank der Wasserkraft des Flusses, 
  verschiedene Wassermühlen betreiben. Wassermühlen sind sehr alte von Menschen genutzte Bauwerke, die durch Wasserkraft 
  angetrieben werden. Für die Umsetzung der Wasserenergie in mechanische Arbeit kommen bei historischen Wassermühlen 
  fast ausschließlich Wasserräder zum Einsatz. In guten Zeiten wurden in der Umgebung von Saderlach bis zu 12 
  schwimmende Wassemühlen betrieben.
 
  
 
  Mühlen
 
 
  Die Mühlen und ihre Müller in Saderlach
 
 
                                    Bilder aus dem Fotoarchiv der HOG  
  Die Ortschaft Saderlach (rum. Zădăreni)  liegt am linken Ufer des Flusses Marosch (Mieresch, rum. Mureș), etwa 7 km 
  westlich von der Stadt Arad entfernt. Es war eine richtige Bauerngemeinde, mit allen dazugehörigen handwerklichen 
  Kleinbetrieben, so auch Mühlen. Es wurde viel Getreide wie Weizen, Gerste, Mais und andere Körnerfrüchte angebaut 
  und in den Mühlen zu Mehl, Gries, Schrot verarbeitet.
 
 
  Lageplan der Franziskanischen Landesaufnahme 1819-1869 (Ungarn) - österr. Staatsarchiv
  Wassermühlen auf der Marosch sind eingezeichnet
 
 
  
 
   
 
 